Welche Organsysteme und Funktionen sind besonders betroffen?
Nach Hofecker (1996) werden folgende Alterungsveränderungen beschrieben:
Das Verhältnis von Fett und Körperwasser verändert sich, der Wasseranteil nimmt um ca. 10% ab.
Die Zellmasse, besonders die von Niere, Leber und Muskeln, nimmt ab.
Die Atmungs-, Kreislauf- und Nierenfunktionen nehmen bis zu 50% ab.
Die maximale Sauerstoffaufnahme nimmt um ca. 60% ab.
Die Immunfunktionen des Thymus sind eingeschränkt.
Für den Tierheilpraktiker wie auch für den Tierhalter auffällig: Die Zahl der Erkrankungen nimmt zu – beim Hund ist das im Alter von 6-8 Jahren der Fall und bei der Katze ab dem Alter von 10 Jahren.
Welche Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll?
Ganz vorne steht eine
Laboruntersuchung zur Abklärung der Nierenfunktion.
Mit Harnstoff und Kreatinin im Serum werden Zustände erfasst, bei denen die Nierenfunktion um über 70% eingeschränkt ist.
Einmal zerstörtes Nierengewebe kann bekanntlich nie mehr regeneriert werden.
Es gilt daher, möglichst früh eine eingeschränkte Funktion zu erkennen.
Aus diesem Grund wird der Eiweiß-Kreatinin-Quotient im Harn bestimmt, der als Nierenfrüherkennungsparameter gilt.
Ist der Quotient aus dem Rahmen, kann eine weitere Störung der Organfunktion diätetisch verhindert oder zumindest verlangsamt werden.
Alternativ kann der Früherkennungsparameter für die Niere, Cystatin C, im Serum bestimmt werden.
Bei der Katze noch wichtiger als beim Hund ist die Abklärung der
Schilddrüsenfunktion.
Schilddrüsenüberfunktion
Diese bewirkt eine Steigerung des gesamten Stoffwechsels – zunächst von Tierhaltern als erwünschtes Jungbleiben falsch interpretiert.
Später werden Hyperaktivität, Heißhunger mit Durchfall und unzureichender Nahrungsausnutzung und daraus resultierende Abmagerung sowie Fellveränderungen bemerkt.
Auch der
Diabetes mellitus, allgemein als Zucker bezeichnet, kommt bei älteren Tieren gehäuft vor.
Zur Überprüfung eignet sich entweder eine Blutzucker- bzw. eine Fructosaminbestimmung im Serum.
Fructosamine sind Proteine, an die Zucker gebunden sind.
Sie sind immer nur dann erhöht, wenn ein länger dauernder Anstieg des Blutzuckers vorliegt.
Während die Blutglukose auch durch den Stress des Praxisbesuchs über den Referenzwert hinaus erhöht sein kann, ist das bei den Fructosaminen nicht der Fall!
Natürlich sollte auch die Leber bei einem
Geriatriecheck überprüft werden:
Ebenfalls nicht fehlen sollte die Bestimmung eines
Blutstatus, um einen Einblick auf das rote wie auch auf das weiße Blutbild zu haben.
So lassen sich klinisch noch nicht erkennbare Anämien oder Hinweise auf Entzündungen erkennen.